Obst-Info Franken

Kern- und Steinobst Nr. 20 vom 13.06.2025

Unsere Hinweise erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Obstinformationszentrum Hiltpoltstein.
In sehr späten Lagen Frankens werden die unten beschriebenen Entwicklungen/Ereignisse ggf. erst in etwa 10 bis 14 Tagen Tagen erreicht.

Vegetationsentwicklung in frühen bis mittleren Lagen Frankens
‘Williams‘

‘Williams‘

‘Gala‘

‘Gala‘

‘Kordia‘

‘Kordia‘

‘C. Schöne‘

‘C. Schöne‘

Apfel / Birne:
BCH 74.
Kirschen:
Ernte mittelfrüher Sorten.. Spätsorten sind am Umfärben.
Im Vergleich zum Vorjahr sind wir in der Entwicklung etwa gleichauf.
Wettervorhersage
Für Samstag werden Höchsttemperaturen bis 35 °C vorhergesagt. Am Sonntag muß mit Gewittern gerechnet werden, die regional auch heftig ausfallen können. Die kommende Woche verläuft überwiegend sonnig und trocken bei Temperaturen um 25 °C.

Steinobst

Derzeit werden mittelfrühe Kirschsorten der 3.-4. KW geerntet.

Der Flug der Kirschfruchtfliege ist kontinuierlich auf einem mittleren Niveau. Achten Sie darauf, die empfohlenen Behandlungen konsequent durchzuführen! Bei mittleren und späten Sorten empfehlen wir grundsätzlich 2 Behandlungen mit Mospilan SG / Danjiri (0,125 kg – WZ: 7 Tage) durchzuführen. Dabei sollte die erste Maßnahme ca. 20 Tage und die zweite Behandlung ca. 10 Tage vor der Ernte erfolgen.
Bei Befallsgefahr durch die Kirschessigfliege empfehlen wir, etwa 1 Woche vor der Ernte, eine zusätzliche Behandlung mit Exirel (0,375 l – WZ: 7 Tage).

Zum Schutz vor Fruchtmonilia empfehlen wir den Einsatz von z.B. Luna Experience (0,2 l).
Alternativ: Belanty, Signum, Switch oder Teldor.

Im Verlauf des Juni kommt es gelegentlich zu einem stärkeren Aufbau von Spinnmilben in Kirschen- und Zwetschgenanlagen. Kontrollieren Sie ihre Bestände auf Befall.
Zur Bekämpfung könnnen folgende Mittel eingesetzt werden:
- Kiron (0,75 l – WZ: 21 Tage – max. 1 Anwendung)
- Kanemite SC (0,625 l – WZ: 21 Tage – max. 1 Anwendung)

Pflaumenwicklerbekämpfung 2025

Zur Bekämpfung des Pflaumenwicklers stehen in diesem Jahr folgende Präparate zur Verfügung. Der Einsatz sollte sich vorwiegend gegen die 2. Pflaumenwicklergeneration (ab Juli) richten. Derzeit geht die Flugaktivität der 1. Generation langsam zu Ende.
Die Reifezeiten der einzelnen Sorten dürften nach derzeitiger Einschätzung in etwa dem Vorjahr entsprechen. Ruth Gerstetter (ca. 30. Juni). Katinka (ca. 10. Juli)

  • Harpun (Pyriproxifen)
    0,5 l - max. 1 l pro ha - B1 - max. 2 Anwendungen - WZ: 21 Tage
    Notfallzulassung vom 15. Mai bis 11. September 2025. Wirkung gegen Eier und schlüpfende Larven.
  • Minecto One (Cyantraniliprole)
    0,0625 kg – max. 0,125 kg/ha - B1 – max. 1 Anwendung – WZ: 7 Tage
  • Exirel (Cyantraniliprole) – Indikation Pflaumenwickler
    0,25 l – max. 0,5 l/ha - B1 – max. 1 Anwendung – WZ: 7 Tage
  • Exirel (Cyantraniliprole) – Indikation Kirschessigfliege
    0,375 l – max. 0,75 l/ha - B1 – max. 2 Anwendungen in WSG max. 1 Anwendung – WZ: 7 Tage
    Notfallzulassung gegen Kirschessigfliege 15.06 bis 12.10.2025
  • Mospilan SG (Acetamiprid)- Indikation Blattläuse
    0,125 kg – B4 – max. 2 Anwendungen – WZ: 14 Tage
    Nebenwirkung auf schlüpfende Pflaumenwicklerlarven im Rahmen einer Blattlausbekämpfung
Empfehlung

Frühsorten (Katinka)
1 Behandlung mit Exirel/Minecto One, ca. 10 bis 14 Tage vor der Ernte

Mittelfrühe Sorten bis C. Schöne/Topfive
2 Behandlungen mit Exirel/Minecto One, ca. 20 und 10 Tage vor der Ernte

Mittelspäte und späte Sorten (ab Hanita)
1 Behandlung mit Harpun ca. 4 bis 5 Wochen vor der Ernte
2 Behandlungen mit Exirel/Minecto One, ca. 20 und 10 Tage vor der Ernte

Kernobst

In Anlagen mit Schorfbefall müssen weiterhin regelmäßige Behandlungen erfolgen. Die Spritzintervalle sollten 8 Tage nicht überschreiten. Mittel: Malvin WG (0,6 kg), Delan WG (0,25 kg). Beachten Sie hierbei die maximal zugelassenen Anwendungen der einzelnen Mittel!

In Anlagen ohne Schorfbefall können die Behandlungsintervalle weiter ausgedehnt (2 bis 3 Wochen) bzw. auf längere Blattnassphasen begrenzt werden. Wichtig sind jetzt, aber auch im weiteren Jahresverlauf re-gelmäßige Kontrollen auf Schorfflecke.

Apfelmehltau

Mehltauschnitt durch Behandlungen mit wirksamen Präparaten (ca. alle 14 Tage) wie z.B. Flint (0,05 kg), Sercadis (0,083 l), Nimrod EC (0,3 l) u.a. ergänzen bzw. bis Triebabschluss fortführen.

Apfelwickler

Erste Maßnahmen mit Coragen (0,0875 l) sollten erfolgt sein. Eine Folgebehandlung ist dann nach ca. 3 bis 4 Wochen einzuplanen.
Alternativ können Granuloseviruspräparate wie z.B. Madex Max (0,05 l), u.a. eingesetzt werden. Die Be-handlungen müssen in wöchentlichen Abständen wiederholt werden.

Blutlaus

Die Befallssituation ist sorten- aber auch anlagenspezifisch sehr unterschiedlich. Neben der direkten Bekämpfung (s. Obst-Info Nr. 19) kann auch die Ansiedlung entsprechender Gegenspieler wie z.B. Ohrwürmer erfolgversprechend sein.

Fruchtausdünnung

Der Junifruchtfall ist weitgehend abgeschlossen und der Behang somit jetzt gut abschätzbar. Je nach Sorte und Anlage sind noch starke Über- bzw. Unterbehänge zu beobachten. Die Handausdünnung ist jetzt die wichtigste Maßnahme, um gute Fruchtqualitäten zu erzielen. Hierbei werden zunächst zu kleine und be-schädigte (Hagel/Frost/Schorf) Früchte beseitigt. Auch Früchte an sehr ungünstigen, schlecht belichteten Positionen im Bauminneren werden entfernt. Pro Fruchtbüschel sollten dann maximal 2, in Ausnahmefällen auch mal 3 Äpfel belassen werden. Bei den gängigen Pflanzdichten von ca. 1 m sind Behangszahlen von etwa 100 Früchten pro Baum im Vollertrag (ab 5. Laub) anzustreben. Bei Jungbäumen sollte etwa auf folgende Behänge ausgedünnt werden: 1. Laub (max. 5 Früchte), 2. Laub (max. 25 Früchte), 3. Laub (max. 50 Früchte), 4. Laub (max. 70 Früchte).

Ansprechpartner

Thomas Riehl
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