Obst-Info Franken
Kern- und Steinobst Nr. 20 vom 13.06.2025
Unsere Hinweise erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Obstinformationszentrum Hiltpoltstein.
In sehr späten Lagen Frankens werden die unten beschriebenen Entwicklungen/Ereignisse ggf. erst in etwa 10 bis 14 Tagen Tagen erreicht.
Steinobst
Der Flug der Kirschfruchtfliege ist kontinuierlich auf einem mittleren Niveau. Achten Sie darauf, die empfohlenen Behandlungen konsequent durchzuführen! Bei mittleren und späten Sorten empfehlen wir grundsätzlich 2 Behandlungen mit Mospilan SG / Danjiri (0,125 kg – WZ: 7 Tage) durchzuführen. Dabei sollte die erste Maßnahme ca. 20 Tage und die zweite Behandlung ca. 10 Tage vor der Ernte erfolgen.
Bei Befallsgefahr durch die Kirschessigfliege empfehlen wir, etwa 1 Woche vor der Ernte, eine zusätzliche Behandlung mit Exirel (0,375 l – WZ: 7 Tage).
Zum Schutz vor Fruchtmonilia empfehlen wir den Einsatz von z.B. Luna Experience (0,2 l).
Alternativ: Belanty, Signum, Switch oder Teldor.
Im Verlauf des Juni kommt es gelegentlich zu einem stärkeren Aufbau von Spinnmilben in Kirschen- und Zwetschgenanlagen. Kontrollieren Sie ihre Bestände auf Befall.
Zur Bekämpfung könnnen folgende Mittel eingesetzt werden:
- Kiron (0,75 l – WZ: 21 Tage – max. 1 Anwendung)
- Kanemite SC (0,625 l – WZ: 21 Tage – max. 1 Anwendung)
Zur Bekämpfung des Pflaumenwicklers stehen in diesem Jahr folgende Präparate zur Verfügung. Der Einsatz sollte sich vorwiegend gegen die 2. Pflaumenwicklergeneration (ab Juli) richten. Derzeit geht die Flugaktivität der 1. Generation langsam zu Ende.
Die Reifezeiten der einzelnen Sorten dürften nach derzeitiger Einschätzung in etwa dem Vorjahr entsprechen. Ruth Gerstetter (ca. 30. Juni). Katinka (ca. 10. Juli)
- Harpun (Pyriproxifen)
0,5 l - max. 1 l pro ha - B1 - max. 2 Anwendungen - WZ: 21 Tage
Notfallzulassung vom 15. Mai bis 11. September 2025. Wirkung gegen Eier und schlüpfende Larven. - Minecto One (Cyantraniliprole)
0,0625 kg – max. 0,125 kg/ha - B1 – max. 1 Anwendung – WZ: 7 Tage - Exirel (Cyantraniliprole) – Indikation Pflaumenwickler
0,25 l – max. 0,5 l/ha - B1 – max. 1 Anwendung – WZ: 7 Tage - Exirel (Cyantraniliprole) – Indikation Kirschessigfliege
0,375 l – max. 0,75 l/ha - B1 – max. 2 Anwendungen in WSG max. 1 Anwendung – WZ: 7 Tage
Notfallzulassung gegen Kirschessigfliege 15.06 bis 12.10.2025 - Mospilan SG (Acetamiprid)- Indikation Blattläuse
0,125 kg – B4 – max. 2 Anwendungen – WZ: 14 Tage
Nebenwirkung auf schlüpfende Pflaumenwicklerlarven im Rahmen einer Blattlausbekämpfung
Frühsorten (Katinka)
1 Behandlung mit Exirel/Minecto One, ca. 10 bis 14 Tage vor der Ernte
Mittelfrühe Sorten bis C. Schöne/Topfive
2 Behandlungen mit Exirel/Minecto One, ca. 20 und 10 Tage vor der Ernte
Mittelspäte und späte Sorten (ab Hanita)
1 Behandlung mit Harpun ca. 4 bis 5 Wochen vor der Ernte
2 Behandlungen mit Exirel/Minecto One, ca. 20 und 10 Tage vor der Ernte
Kernobst
In Anlagen ohne Schorfbefall können die Behandlungsintervalle weiter ausgedehnt (2 bis 3 Wochen) bzw. auf längere Blattnassphasen begrenzt werden. Wichtig sind jetzt, aber auch im weiteren Jahresverlauf re-gelmäßige Kontrollen auf Schorfflecke.
Mehltauschnitt durch Behandlungen mit wirksamen Präparaten (ca. alle 14 Tage) wie z.B. Flint (0,05 kg), Sercadis (0,083 l), Nimrod EC (0,3 l) u.a. ergänzen bzw. bis Triebabschluss fortführen.
Erste Maßnahmen mit Coragen (0,0875 l) sollten erfolgt sein. Eine Folgebehandlung ist dann nach ca. 3 bis 4 Wochen einzuplanen.
Alternativ können Granuloseviruspräparate wie z.B. Madex Max (0,05 l), u.a. eingesetzt werden. Die Be-handlungen müssen in wöchentlichen Abständen wiederholt werden.
Die Befallssituation ist sorten- aber auch anlagenspezifisch sehr unterschiedlich. Neben der direkten Bekämpfung (s. Obst-Info Nr. 19) kann auch die Ansiedlung entsprechender Gegenspieler wie z.B. Ohrwürmer erfolgversprechend sein.
Der Junifruchtfall ist weitgehend abgeschlossen und der Behang somit jetzt gut abschätzbar. Je nach Sorte und Anlage sind noch starke Über- bzw. Unterbehänge zu beobachten. Die Handausdünnung ist jetzt die wichtigste Maßnahme, um gute Fruchtqualitäten zu erzielen. Hierbei werden zunächst zu kleine und be-schädigte (Hagel/Frost/Schorf) Früchte beseitigt. Auch Früchte an sehr ungünstigen, schlecht belichteten Positionen im Bauminneren werden entfernt. Pro Fruchtbüschel sollten dann maximal 2, in Ausnahmefällen auch mal 3 Äpfel belassen werden. Bei den gängigen Pflanzdichten von ca. 1 m sind Behangszahlen von etwa 100 Früchten pro Baum im Vollertrag (ab 5. Laub) anzustreben. Bei Jungbäumen sollte etwa auf folgende Behänge ausgedünnt werden: 1. Laub (max. 5 Früchte), 2. Laub (max. 25 Früchte), 3. Laub (max. 50 Früchte), 4. Laub (max. 70 Früchte).
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