Obst-Info Franken

Erdbeeren und Beerenobst Nr. 10 vom 12. Mai 2024

Vegetationsentwicklung in frühen bis mittleren Lagen Frankens

Erdbeere (Freilandverfr.)

Erdbeere (Freilandverfr.)

Rote Johannisbeere

Rote Johannisbeere

Heidelbeere

Heidelbeere

Himbeere

Himbeere

Erdbeeren

In verfrühten Freilandbeständen hat die Ernte im Wochenverlauf begonnen.

Johannisbeeren

100 % Fruchtansatz innerhalb der Traube.

Heidelbeeren

Frühes Grünfruchtstadium.

Himbeeren

Blühbeginn.

Ungefährer Vegetationsvorsprung zum Vorjahr: 14 Tage.

Wettervorhersage:

Bis Mitte der kommenden Wochen bleibt es weiterhin überwiegend sonnig und trocken bei Temperaturen zwischen 25 und 26 °C. In der zweiten Wochenhälfte Wetterumschwung zu etwas kühlerem Wetter mit vermehrten Niederschlägen.

Erdbeeren (Freiland)

Bei sehr späten Sorten wie ‘Malwina‘ werden jetzt die Blütenstände im Herzen der Pflanze sichtbar. Verfrühte Freilandbestände werden bereits seit vergangener Woche beerntet. Die Ernte unverfrühter Kulturen wird im Verlauf der nächsten 8 Tage beginnen.

Der Druck durch Fäulnispilze ist dieses Jahr witterungsbedingt sehr hoch. Insbesondere in lange abgedeckten Freilandverfrühungen ist deutlicher Befall festzustellen. Um den Botrytis-Befall nicht weiter zu verbreiten sollten befallene Früchte unbedingt sauber ausgepflückt werden.

In mittleren und späten Sorten auf das Auftreten des Erdbeerblütenstechers kontrollieren. In noch nicht blühenden Beständen kann zur Bekämpfung Benevia (0,75 l/ha – WZ: 1 Tag) eingesetzt werden. Das Mittel ist bienengefährlich (B1).
Gegen Thripse kann Mavrik Vita (0,2 l – WZ: 7 Tage) zum Einsatz kommen. Eine Nebenwirkung gegen den Erdbeerblütenstecher ist vorhanden.

Fungizidbehandlungen bei mittleren und späten Sorten konsequent fortführen.

1. Behandlung (Blütenschieben): Score (0,4 l/ha) oder Signum (1,8 kg/ha)
2. Behandlung (Blühbeginn): Switch (1 kg/ha)
3. Behandlung (Vollblüte): Switch (1 kg/ha)
4. Behandlung (Abblüte): Ortiva (1 l/ha) oder Flint (0,3 kg/ha) + Teldor (1,5 kg/ha)
alternativ Luna Sensation (0,8 l/ha)

Botrytisbehandlungen nach der Blüte sind nicht sinnvoll und steigern nur das Risiko von Resistenzbildungen.

Kontrollen auf Spinnmilben durchführen. Je nach Vegetationstand sind folgende Mittel einsetzbar:

  • Milbeknock (1,25 l/ha). Einsatz nur vor der Blüte!
  • Kiron (3 l/ha – WZ: 21 Tage)
  • Ordoval (0,32 kg – WZ: 3 Tage)

Durch die vielen Niederschläge in diesem Jahr ist auch mit einem erhöhten Aufkommen von Schnecken zu rechnen. Schneckenkorn ausbringen!
Nur auf den Boden und nicht auf die Pflanzen streuen!

Unkrautbekämpfung in Frigo-Neupflanzungen

Direkt nach dem Pflanzen: Naprop 450 (2 - 2,5 l /ha) + Flexidor (0,2 – 0,3 l/ha) oder alternativ
nach dem Anwachsen: Betasana/Betosip (3 - 6 l/ha) + Spectrum (0,7 – 1,4 l/ha)

Strauchbeeren

Himbeeren / Brombeeren

Ab Blühbeginn sollten bei feuchter Witterung Maßnahmen gegen Botrytis erfolgen.
Mittel: Signum (1 kg/ha – WZ: 3 Tage), Switch (1 kg/ha – WZ: 10 Tage), Pirim (2 l/ha – WZ: 21 Tage), Tel-dor (1,5 kg/ha – WZ: 1 Tag).

Gegen "Falschen Mehltau" in empfindlichen Brombeersorten vorbeugende Behandlungen durchführen!
Mittel: Profiler (2,6 kg/ha – WZ: 14 Tage – 2x). Veriphos (4 l/ha – WZ: 5 Tage – 2x).

Kontrollen auf Spinnmilben durchführen! Bei Befall können folgende Mittel eingesetzt werden:

  • Kiron (1,5 l/ha – WZ: 21 Tage)
  • NeemAzal-T/S (3 l/ha – WZ: 3 Tage)

In Befallslagen des Himbeerkäfers/Himbeerblütenstechers kann zur Bekämpfung der Einsatz von Mospilan SG (0,25 kg/ha – WZ: 7 Tage) erfolgen.

Johannisbeeren / Stachelbeeren / Heidelbeeren

Bei Johannisbeeren/Stachelbeeren steigt mit zunehmender Erwärmung die Gefahr von Mehltauinfektionen. Zur Bekämpfung können Fungzide wie z.B. Flint (0,2 kg/ha – WZ: 14 Tage), Nimrod EC (1 l/ha – WZ: 7 Tage), Talius/Talendo (0,375 l/ha – WZ: 7 Tage), Folicur (0,8 l/ha – WZ: 14 Tage), Signum (1 kg/ha – WZ: 14 Tage) oder Kumar (5 kg/ha – WZ: 1 Tag) eingesetzt werden.
Gleichzeitig sollte für eine gute Durchlüftung des Bestandes gesorgt werden. Hierzu gehört insbesondere auch das regelmäßige Entfernen / Auslichten von Bodentrieben.

Zur Bekämpfung von Blättläusen und Schildläusen kann nach der Blüte ein Einsatz von Movento SC 100 (0,75 l/ha – WZ: 14 Tage) erfolgen. Das Mittel hat auch eine Wirkung auf Gallmilben, Gallmücken sowie Spinnmilben. Achtung: Das Mittel ist bienengefährlich.
Als alternative Blattlausmittel stehen Mospilan SG (0,25 kg/ha – WZ: 7 Tage), Teppeki (0,14 kg/ha – WZ: 10 Tage) oder NeemAzal-T/S (3 l/ha – WZ: 3 Tage)zur Verfügung.

Bei Befall durch schädigende Raupen (Stachelbeerblattwespe u.a.) wird durch den Einsatz von Mospilan SG (0,25 kg/ ha – WZ: 7 Tage) in der Regel eine ausreichende Zusatzwirkung erzielt.
Alternativ kann der Einsatz eines BT-Präparates wie z.B. Xentari (1 kg/ha – WZ: 3 Tage) oder der Einsatz von NeemAzal-T/S (3 l/ha – WZ: 3 Tage) erfolgen.

Ansprechpartner

Thomas Riehl
AELF Kitzingen-Würzburg
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