Obst-Info Franken
Erdbeeren und Beerenobst Nr. 9 vom 28. April 2024
Tunnel: Die Ernte ist im Gange. Freiland (frühe bis mittlere Sorten): Vollblüte - Abblühen. Johannisbeeren: 70 bis 100 % Fruchtansatz innerhalb der Traube. Heidelbeeren: Abblühen - Abgeblüht. Himbeeren: Blütenstände gestreckt – Blüten noch geschlossen. Ungefährer Vegetationsvorsprung zum Vorjahr: 14 – 18 Tage.
Für die nächsten Tage sind ansteigende Temperaturen gemeldet. Heute und morgen werden Höchstwerte bis 22 °C erreicht, für Dienstag und Mittwoch sind Werte zwischen 25 und 28 °C prognostiziert. Es bleibt überwiegend trocken. Für die zweite Wochenhälfte sind dann Temperaturen um 17 ° C und Regen vorhergesagt.
Erdbeeren (Freiland)
Fungizidbehandlungen, je nach Sorte, konsequent fortführen.
1. Behandlung (Blütenschieben): Score (0,4 l/ha) oder Signum (1,8 kg/ha)
2. Behandlung (Blühbeginn): Switch (1 kg/ha)
3. Behandlung (Vollblüte): Switch (1 kg/ha)
4. Behandlung (Abblüte): Ortiva (1 l/ha) oder Flint (0,3 kg/ha) + Teldor (1,5 kg/ha)
alternativ Luna Sensation (0,8 l/ha)
Kontrollen auf Spinnmilben durchführen. Je nach Vegetationstand sind folgende Mittel einsetzbar:
- Milbeknock (1,25 l/ha). Einsatz nur vor der Blüte!
- Kiron (3 l/ha – WZ: 21 Tage)
- Ordoval (0,32 kg – WZ: 3 Tage)
Die Stroheinlage sollte bei Erdbeeren, aufgrund der Gefahr durch Nachtfröste, zwar möglichst spät erfolgen, jedoch noch rechtzeitig bevor sich die Fruchtstände auf den Boden senken.
Durch die vielen Niederschläge in diesem Jahr ist auch mit einem erhöhten Aufkommen von Schnecken zu rechnen. Vor der Stroheinlage Schneckenkorn ausbringen!
Unkrautbekämpfung in Frigo-Neupflanzungen
Direkt nach dem Pflanzen: Naprop 450 (2 - 2,5 l /ha) + Flexidor (0,2 – 0,3 l/ha)
oder alternativ
nach dem Anwachsen: Betasana/Betosip (3 - 6 l/ha) + Spectrum (0,7 – 1,4 l/ha)
Strauchbeeren
Durch die Spätfröste der vergangenen Woche können sowohl Laterale der Tragruten, als auch Neutriebe geschädigt worden sein. Es empfiehlt sich, die jungen Bodentriebe nochmals zu entfernen. Am einfachsten erfolgt dies durch ein Abbrennen mit Quickdown (0,8 l/ha) + Toil (2 l/ha). Als Gräsermittel kann Fusilade Max (1-2 l/ha) zugesetzt werden.
Aufgrund der feuchten Witterung können frühzeitige Behandlungen gegen den Himbeerrost sinnvoll sein.
Vor der Blüte ist der Einsatz von Mitteln wie Flint (0,2 kg/ha) oder Score (0,4 l/ha) möglich.
Nach Blühbeginn können Signum (1kg/ha) oder Folicur (0,8 l/ha) eingesetzt werden.
Ab Blühbeginn sollten bei feuchter Witterung Maßnahmen gegen Botrytis erfolgen.
Mittel: Signum (1 kg/ha – WZ: 3 Tage), Switch (1 kg/ha – WZ: 10 Tage), Pirim (2 l/ha – WZ: 21 Tage), Tel-dor (1,5 kg/ha – WZ: 1 Tag).
Gegen Falschen Mehltau in empfindlichen Sorten vorbeugende Behandlungen durchführen! Mittel: Profiler (2,6 kg/ha – WZ: 14 Tage – 2x). Veriphos (4 l/ha – WZ: 5 Tage – 2x).
Bei Johannisbeeren/Stachelbeeren steigt mit zunehmender Erwärmung jetzt wieder die Gefahr von Mehl-tauinfektionen. Zur Bekämpfung können Fungzide wie z.B. Flint (0,2 kg/ha), Nimrod EC (1 l/ha), Talius/Tal-endo (0,375 l/ha), Folicur (0,8 l/ha), Signum (1 kg/ha) oder Kumar (5 kg/ha) eingesetzt werden.
Gleichzeitig sollte für eine gute Durchlüftung des Bestandes gesorgt werden. Hierzu gehört insbesondere auch das regelmäßige Entfernen von Bodentrieben. Ein komplettes Entfernen kann ggf. wie bei Himbeeren (s.o.) erfolgen.
Zur Bekämpfung von Blättläusen und Schildläusen kann nach der Blüte ein Einsatz von Movento SC 100 (0,75 l/ha) erfolgen. Das Mittel hat auch eine Wirkung auf Gallmilben, Gallmücken sowie Spinnmilben.
Achtung: Das Mittel ist bienengefährlich.
Als alternative Blattlausmittel stehen Mospilan SG (0,25 kg/ha), Teppeki (0,14 kg/ha) oder Neem Azal (3 /ha) zur Verfügung.
Zulassungen
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