Parzellen bei Neuses am Berg
Zwischenfruchtanbau, Mischungen und Ausbringung besprochen
Anton Lesch, Wasserberater am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg (AELF KW), hatte im November 2021 eingeladen, die Demonstrationsfläche zum Zwischenfruchtanbau zu besichtigen.
Rund 50 interessierte Landwirte und Vertreter der Saatgutfirmen begutachteten die Parzellen in der Nähe von Neuses am Berg. Angelegt wurden diese in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsgut Schwarzenau.
Anton Lesch erläuterte zusammen mit Pflanzenbauberater Thomas Karl (AELF KW) anhand verschiedener Komponenten der Mischungen die Vorzüge des Zwischenfruchtanbaus. Zudem wurde ausführlich über die jeweilige Anbauwürdigkeit der Mischungen diskutiert. Die Landwirte müssen in der eigentlich von Trockenheit geprägten Region den passenden Saatzeitpunkt und die entsprechende Technik wählen, um den Zwischenfruchtbestand gut etablieren zu können.
Im Anbaujahr 2021 war die Zwischenfruchtaussaat von ungewöhnlich feuchten Bedingungen im Juli und August geprägt. Eventuelle Strukturschäden des Bodens durch die vorherige Getreideernte wurde versucht, durch eine angepasste Bodenbearbeitung zu beseitigen. Zudem macht eine mögliche Ausbringung von Wirtschaftsdüngern eine minimale Bodenbearbeitung aufgrund rechtlicher Vorgaben nahezu unmöglich. Nach dem feuchten Sommer fehlte in den darauffolgenden Monaten September und Oktober jedoch weitgehend der Niederschlag, so dass die mit einer Drillmaschine ausgebrachten Sämereien überwiegend schwierige Keimbedingungen hatten.
Eine alternative Variante zur Ausbringung des Zwischenfruchtsaatguts durch ein Mulchgerät mit aufgebautem Saatguttank wurde auf der Demofläche unmittelbar nach dem Mähdrusch getestet und das Arbeitsergebnis nun begutachtet. Die Sämereien wurden in das aufgewirbelte Stroh-/Erdgemisch eingeblasen und anschließend mit der Nachlaufwalze angedrückt. Das Verfahren eignet sich sowohl bei feuchten als auch trockenen Bedingungen. 2021 entwickelte sich ein üppiger Bestand, bedingt durch die feuchten Bedingungen zur Ernte und der wesentlich frühen Saat. Durch die unterbliebene Bodenbearbeitung waren jedoch die Strukturschäden der vorhergegangenen Ernte im Zwischenfruchtbestand noch gut erkennbar.
Ein Fachvortrag zur Ausweisung der Gelben Gebiete und die Auswertungen der regionalen Herbst-Nmin Probenergebnisse von Dr. Jäger (Regierung von Unterfranken, Bereich Landwirtschaft) mit einer interessanten Abschlussdiskussion rundete den Feldtag ab.
Hinweis: Die Veranstaltung fand unter Einhaltung der gültigen Hygieneregeln statt.