Tag des Baumes 2022
Buche - Baum des Jahres 2022

Abgestorbene Altbuche im Guttenberger WaldZoombild vorhanden

Foto: Antje Julke, AELF Kitzingen-Würzburg

Die Buche ist die prägende Baumart des Waldes im Landkreis Würzburg - über 50 % aller Bäume sind Buchen. Im Landkreis Kitzingen kommt die Buche zwar flächendeckend vor, ihr Anteil an der Waldzusammensetzung liegt jedoch nur bei 5 %.

Die Rotbuche (Fagus sylvatica) ist aktuell - als erste Baumart überhaupt - zum zweiten Mal nach 1990 von der Dr. Silvius Wodarz Stiftung als „Baum des Jahres“ ausgerufen worden. Nach wie vor können die Nachwirkungen des Sommers 2018 und der folgenden beiden Trockenjahre in den Wäldern des Landkreises Würzburg beobachtet werden. Hier im Bild eine abgestorbene Altbuche im Guttenberger Wald.

Buchen im Landkreis Würzburg und Landkreis Kitzingen

Die reinen Buchen- und die Buchenmischwälder finden sich vor allem im westlichen Landkreis Würzburg, sowie im Gramschatzer Wald im Norden des Landkreises. Im Landkreis Kitzingen sind Buchenwälder vor allem im Steigerwald, so am Friedrichsberg und Schwanberg, zu finden.

Buchenwaldgesellschaften

Flächenmäßig den größten Anteil hat der Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum), der auf basischem Untergrund wächst und eine artenreiche und häufig dichte Krautschicht ausbildet, gefolgt vom Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum), der auf saurem Untergrund wächst, und auf den trockneren Standorten findet sich der Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion). Große Teile der Buchenwälder im Landkreis Würzburg sind als Natura 2000 Gebiete ausgewiesen und damit Teil eines europaweiten Schutzgebietsnetz, das in einer Art Biotopverbund Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) und Vogelschutzgebiete (SPA = Special Protected Areas) umfasst.

Von den insgesamt 22.400 Hektar Wald im Landkreis Würzburg sind 10.200 Hektar FFH-Gebiete, darunter die buchenreichen FFH-Gebiete „Gramschatzer Wald“, „Laubwälder um Würzburg“, oder „Irtenberger und Guttenberger Wald“. Im Landkreis Kitzingen liegen die Buchenbestände am Schwanberg im FFH-Gebiet „Vorderer Steigerwald mit Schwanberg“.

Natura 2000 im Landkreis Würzburg

Herausforderung Klimawandel

Die Buchenwälder auf der „Fränkischen Platte“ um Würzburg sind in den Hitze- und Trockenjahren 2018 bis 2020 sichtbar geschädigt worden. Hitzewellen und Trockenperioden in einer Häufigkeit und Dauer, wie sie die Wälder in Unterfranken bislang noch nicht kannten, hinterließen bei den durchaus an Trockenheit erprobten Buchen ernste Schädigungen, die bis zum vollständigen Absterben ab dem Frühjahr 2019 führten. Ein Schadensschwerpunkte liegt im westlichen Landkreis Würzburg (Muschelkalkkuppen sowie süd- bis westexponierte Hänge). Schäden zeigten sich sowohl an Bäumen in aufgelockerten Bestandessituationen, zum Beispiel wegen laufender Waldverjüngung, als auch in weitgehend geschlossenen Waldstrukturen. Die Schäden betrafen vorwiegend alte Buchen, lokal starb auch die Buchenverjüngung (Jungbäume bis 2 m) ab. Der Umfang der Schäden übertraf bisherige Erfahrungen von Waldbesitzenden und Förstern aus Trockenjahren wie 2003 oder 2015 deutlich.

Trocken- und Hitzejahre

Trocken- und Hitzejahre, wie sie in den letzten 20 Jahren vorkommen, sind Extremereignisse, die durch die Erderwärmung - prognostiziert und berechnet durch Klimamodelle - deutlich häufiger auftreten werden.

Unser Wald unter Druck

Intensive Erforschung der Entwicklung der Buchenwälder auf der „Fränkischen Platte“

Die Entwicklung der Buchenwälder auf der „Fränkischen Platte“ unter den sich verändernden klimatischen Bedingungen wird derzeit intensiv erforscht von der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in Freising, sowie Universitäten (in Bayern TUM München/UNI Würzburg).

Die Buche - Baum des Jahres 2022 (LWF Bayern) Externer Link

Information zum „Tag des Baumes“

Der 25. April 2022 ist der „Tag des Baumes“. Er soll die Bedeutung des Waldes für den Menschen und die Wirtschaft im Bewusstsein halten. Traditionell werden von verschiedenen Institutionen an diesem Tag öffentlichkeitswirksam Bäume gepflanzt.