Waldschutz
Ahornrußrinde – Neue Erkrankung an Ahornbäumen
In Bayern wurde im Sommer 2018 an mehreren Waldstandorten auf der Fränkischen Platte die Rußrindenkrankheit bei Ahornbäumen nachgewiesen. 2019 hat sich der Trend auch im Landkreis Würzburg fortgesetzt.
An abgestorbenen (fast ausschließlich Berg-) Ahornbäumen blättert die Stammrinde ab. Dadurch werden die Sporenlager des Pilzes, ein schwarzer rußähnlicher Belag, freigelegt. Millionen winziger Sporen (auch Konidien genannt) werden in die Luft freigesetzt. Diese färben oftmals die Vegetation am Stammfuß durch Winddrift und Regenwasserablauf schwarz ein.
Gesundheitsgefährdung für den Menschen
Menschen, wie Spaziergänger oder Pilzsammler, die sich im Bereich befallener Bäume aufhalten, gelten nach dem derzeitigen Wissensstand als gering gefährdet, schreibt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).
Versuchsprojekt der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) Freising
Ergebnisse dieser Untersuchungen werden im Sommer erwartete und sollen dann in Handlungsempfehlungen auch für private Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer münden.
Pressemitteilung vom 18. März 2020 - Neue Krankheiten - Neue Methoden
Versuche zu Beseitigungsmöglichkeiten von Ahornbäumen mit Rußrindenbefall
NEUE KRANKHEITEN – NEUE METHODEN
Unsere Bäume stehen durch den Klimawandel in zunehmendem Maß unter Trockenstress und können durch bislang unauffällige Schadorganismen geschädigt werden. Im vergangenen Jahr gab es vielfache Beobachtungen an Bergahornen zum Befall durch den Pilz Cryptostroma corticale, dem Erreger der Rußrindenkrankheit des Ahorns. In manchen Fällen sind in der Folge vor allem betroffene Bergahorne sehr schnell innerhalb eines Jahres abgestorben. Da die Sporen dieser Pilzart für die Atemwege des Menschen allergieauslösend sein und weitere Erkrankungen verursachen können, ist die fachgerechte Fällung und weitere Behandlung der Stämme wichtig.
Obwohl die Baumerkrankung in den USA in den 1940iger bereits mit Einwirkungen auf die menschliche Gesundheit in Zusammenhang gebracht wurde, fehlen weltweit aussagekräftige Untersuchungen zur Sporenbelastung bei der Fällung und dem Abtransport der erkrankten Bäume.
In einem Versuchsprojekt der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in Freising sollen Erkenntnisse gewonnen werden, wie drei verschiedene Aufarbeitungsmöglichkeiten sich hinsichtlich Praktikabilität, Sporenbelastung und Kosten unterscheiden: im ersten Verfahren werden die mit Ahornrußrinde befallenen Bäume nach dem Fällen im Bestand am Boden liegend belassen, im zweiten Verfahren werden die Bäume gefällt und mit Erde vor Ort bedeckt und in einer dritten Versuchsanordnung werden die Bäume nach dem Fällen kontrolliert in die Müllverbrennung gebracht und dort verbrannt.
Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen dann in Handlungsempfehlungen auch für private Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer münden.
Bis dahin werden diese gebeten Ahornbäume, die in der Krone Totholz aufweisen, Wasserreiser am Stamm vor allem im unteren Bereich haben, oder die klein- bis großflächige Rindenabplatzungen haben, zunächst nicht zu fällen.
Einschlag maschinell durchführen lassen
Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten an Ahorn mit Rußrindenkrankheit - Stand 15.07.2019 - SVLFG (PDF)
Verwechslungsmöglichkeiten
Weitere aktuelle Informationen
Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)