Kann man Pflanzenschutzmittel einfach weglassen? Was sind die Konsequenzen?
Feldtage zu Erosions- und Pflanzenschutz

Zuckerrüben-Jungpflanzen im Vordergrund, im Hintergrund stehen Menschen um einen Traktor

© Simon Vornberger

Ein Acker soll möglichst lang grün sein, damit weniger Nitrat im Grundwasser landet und der Boden da bleibt, wo er ist, sprich die Erosion vermindert wird. Außerdem kann so Humus aufgebaut und CO2 gespeichert werden. Zwischen den Hauptkulturen wie Getreide, Mais oder Rübe bauen deshalb viele Landwirte sogenannte Zwischenfrüchte an. Aber was mache ich mit der Zwischenfrucht, wenn ich die Folgefrucht im Frühjahr säen will? Klar ist, die Zwischenfrucht muss irgendwie weg. Bislang half den Landwirten da ein Totalherbizid wie Glyphosat, doch ab 2024 soll der Wirkstoff verboten werden.

Um über neue mechanische Arten des Pflanzenschutzes zu informieren, hatten das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg (AELF), die Regierung von Unterfranken und der Maschinenring Maindreieck sowie der Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer und Südzucker im Mai 2023 zu zwei Feldtagen nach Sonderhofen und Bütthard eingeladen. Das Interesse war groß. In Sonderhofen waren rund 130 Personen gekommen, und in Bütthard nahmen auch rund 100 interessierte Landwirte teil und informierten sich zu den Verfahren.

In Sonderhofen konnte man auf dem Betrieb Franz Walch sehen, wie im heurigen Jahr die Direkt- und Mulchsaat bei Zuckerrüben mit und ohne Glyphosat funktionierte. Interessant waren auch der Blick mit Dr. Fred Fürstenfeld vom Bodengesundheitsdienst in ein ausgehobenes Bodenprofil, das verschiedene Erdschichten und die wertvollen Gänge der Regenwürmer zeigte und die Vorführung eines Regensimulators durch Anton Lesch vom AELF. Der Regensimulator machte deutlich wie wichtig eine Bedeckung des Bodens und eine Durchwurzelung der Erde ist, um Erosion zu vermeiden.
Auf dem Feldtag in Bütthard konnte man sich ein Bild davon machen, wie es um die Zuckerrübe bestellt ist, wenn man den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln um die Hälfte reduziert. Dabei stellten Alfred Fuchs und Christiane Röther vom AELF zusammen mit dem dortigen Betriebsleiter Stefan Fuchs, die Demoflächen vor und erläuterten verschiedene Möglichkeiten zur Pflanzenschutzmittel-Reduktion.

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Erosions- und Pflanzenschutz – Feldtage in Sonderhofen und Bütthard
Der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel soll künftig halbiert, Glyphosat sogar ganz verboten werden. Als Ersatz für Pflanzenschutzmittel dient oftmals das Hacken. Hierbei muss aber auch die Technik den hohen Anforderungen gerecht werden. Deshalb kam auch diese nicht zu kurz und man konnte sich ein Bild von den neuesten Maschinen der Hersteller wie Horsch, Amazone oder Schmotzer machen.
"Wir müssen daran arbeiten, dass wir mehr Wasser in der Fläche zurückhalten, aber auch speichern können. Betriebe wie Walch und Fuchs zeigen, dass es geht“, so Wolfgang Ehbauer, Bereichsleiter Landwirtschaft an der Regierung von Unterfranken.